Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, liebe Mitglieder die FSM-Verbände

«Kriege entstehen aus dem Scheitern, das Menschsein der Anderen zu verstehen.»
Dalai Lama

Ich wünsche uns allen, dass es uns gelingt, mit unserer Arbeit und inneren Haltung als Mediator*innen, uns empathisch in andere Menschen einzudenken, sei es in den Familien, in der Nachbarschaft, in Gemeinschaften und Gesellschaft, damit unser Umfeld friedlicher werden kann. Diesen Funken Motivation bräuchte es täglich. Es wäre ein Glück, wenn wir mit unserer mediativen Haltung mehr gegenseitiges Verständnis schöpfen könnten.

Mit einem friedlichen Gruss

Franziska Müller Tiberini,
Präsidentin FSM FEDERATION SUISSE MEDIATION



1. Neues aus der FSM

1.1 Kooperation mit Zeitschrift «perspektive mediation»

Wie an dieser Stelle bereits mehrfach vorgestellt, hat die FSM die Möglichkeit, für alle Mitglieder der dem Dachverband angeschlossenen Mitgliedsorganisationen (MO) die viermal jährlich erscheinende Fachzeitschrift «perspektive mediation» samt Archivfunktion zurückgehend bis 2004 elektronisch zu abonnieren. Die Kosten würden sich die FSM und die MO teilen, für die einzelnen Vereine würde das je nach Mitgliederzahl einen überschaubaren Aufwand von 100 Fr. bis 550 Fr. pro Jahr und Verein für alle jeweiligen Mitglieder bedeuten. Zu einer Vernehmlassung hierzu sind die MO eingeladen worden. Dabei sein werden nur jene MO, die dies wünschen. Hingegen werden alle Mediationspersonen, welche die Berufsbezeichnung «Mediatorin/Mediator FSM» tragen, einen Zugang erhalten. Nach Ansicht der FSM handelt es sich bei dem Aboangebot um ein sehr günstiges Instrument für die Weiterbildung der Berufspersonen in der Schweiz und der Mitglieder der MO’s sowie für die Positionierung von Mediation Schweiz in einer anerkannten und hochwertigen Publikation. Zum Testen hat der Verlag eine vollständige Ausgabe zugänglich gemacht.

https://elibrary.verlagoesterreich.at/journal/pm/18/2
perspektive mediation 2-2021 (PDF)



1.2 Aus der Präsidialkonferenz

Die Präsidialkonferenz ist ein wichtiges Austauschgefäss der FSM, das Raum bietet, sich unter den Mitgliedsorganisationen und dem Vorstand auf informelle Art zu vernetzen und gemeinsame Projekte zu lancieren. An der Präsidialkonferenz vom 7. März wurde das oben erwähnte Angebot des Verlag Österreich, die Zeitschrift perspektive mediation (pm) für alle MediatorInnen FSM im online-ABO zugänglich zu machen, diskutiert. Die Erörterung kritischer Punkte hat ebenso Raum erhalten, wie die Anerkennung der vielen Vorteile. Es haben sich bereits die Hälfte der Mitgliedsorganisationen entschieden, die pm allen ihren Mitgliedern zugänglich zu machen und sich solidarisch an der Investition zu beteiligen.

Die Stimmen aus der Welschschweiz sind zurückhaltender: Die Idee wird grundsätzlich gutgeheissen, der Mehrwert auch von französischen Beiträgen muss sich aber zuerst noch beweisen. Weitere Mitgliedsorganisationen möchten ihre Mitglieder an den jeweiligen noch anstehenden Generalversammlungen befragen und werden sich zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.

Nachdem sich der Vorstand an der Präsidialkonferenz und sowie durch persönliche Gespräche ein umfassendes Bild zur Haltung der Mitgliedsorganisationen machen konnte, hat er entschieden, den Vertrag mit dem Verlag Österreich zu unterzeichnen. Die Mitgliedsorganisationen, die das Angebot nutzen wollen, werden demnächst kontaktiert. Nach Unterzeichnung eines Vertrages über drei Jahre wird für sie und deren Mitglieder der Online-Zugang zur pm freigeschalten.

Der Vorstand von FSM hofft auf die Zustimmung aller Mitgliedsorganisationen.

Im Weiteren bietet sich die Chance, dass die FSM auch redaktionell mitwirken kann. Wir suchen mit einer gewissen Dringlichkeit, ein bis zwei engagierte Personen, die das Redaktionsteam unterstützen. Unser Wunsch wäre, auch eine Person aus dem französischsprechenden Landesteil mit dabei zu haben. Interessierte können sich bei Frau Kathrin Jehle melden.



1.3 Vorschau auf die FSM-Termine 2022 für die MO und ihre VertreterInnen

  • Delegiertenversammlung (DV), 23. Mai 2022, 17.15 – 18.45 Uhr, in Bern
  • Tag der Mediation, 18. Juni 2022, Verkündung der FSM-Mediationspreises für Unternehmen und Institutionen. Details hierzu folgen auf https://www.tagdermediation.ch
  • Webinar WIN zum Thema Polarisation, 27. Juni 2022 17:00 mit Cordula Reimann
  • Webinar WIN zum Thema Neurowissen und Hypnosystemik in der Mediation, 5. September 2022 17:00 mit milan
  • Präsidialkonferenz, 12. Oktober 2022, 13.15 – 16.45, in Bern
  • a.o. DV, 17. November 2022, 17.15 – 18.45 Uhr, in Bern

 



2. Neues aus den Mitgliedsorganisationen

2.1 Familienmediation: Anlässe in der Westschweiz.

Die Schweizerische Vereinigung für Familienmediation (SVMF) lädt ein zu zwei Veranstaltungen. Am Mittwoch, 18. Mai 2022, 12:00 und 14:00 Uhr, findet einen Online-Weiterbildungskurs zum Thema «Neue Rechtsprechung zur Berechnung von Unterhaltsbeiträgen – Auswirkungen auf die Familienmediation». Die Ausbildung führt Patricia Bally, FSM-Mediatorin mit Spezialisierung auf Familienmediation, Rechtsanwältin, Mitglied des SVFM-Ausschusses, durch. Seminarsprache: französisch.

Im Rahmen des Mediationstages 2022 veranstaltet die SVMF am Freitag, 17. Juni 2022 in Lausanne um 18 Uhr ein «Kanadisches Buffet der Familienmediatoren in der Westschweiz», das allen Interessierten offensteht. Ziel dieses Treffens ist es, sich besser kennenzulernen, Bedürfnisse und Erwartungen zu identifizieren und neue Ideen zu entwickeln.

Für weitere Informationen: Stephan Auerbach, SVMF Generalsekretär, info(at)familienmediation.ch



2.2 Neue SKWM Website und Events

Die Schweizer Kammer für Wirtschaftsmediation (SKMW) hat ihre Website überarbeitet und neugestaltet. Seit kurzem kann die Website unter www.skwm.ch besucht werden. Neben dem übersichtlichen Design ist besonders die Event-Seite (https://skwm.ch/de/events) hervorzuheben. Es stehen dieses Jahr einige interessante Events an, die von den neu gegründeten Fach- und Regionalgruppen der SKWM organisiert werden.



2.3 UMCH: Zwei Anlässe und ein neuer Webauftritt

Eine neue Webseite hat auch der Verein Universitäre Mediation Schweiz (UMCH) aufgeschaltet ist mit neuen Features und Profiländerungsmöglichkeiten für unseren Mitglieder. Ein Besuch lohnt sich und wir sind für jedes Feedback sehr dankbar (https://umch.ch/).

An unserem ganztätigen Sommeranlass «Home Coming Day» werden wir als Referenten und Workshopleiter Priv.-Doz. Dr. Joseph Rieforth willkommen heissen. Er ist Diplom-Psychologe und Kinder- und Jugendpsychotherapeut, Supervisor, Coach, Mediator und Ausbilder. Er verantwortet die wissenschaftliche Leitung der Ausbildungsstätte und Hochschulambulanz für Psychotherapie und der Abteilung Beratung und Konfliktlösung an der Universität Oldenburg. Dieser Anlass wird mit anschliessendem Networking und Apéro am 25. August 2022 stattfinden.

http://www.mediationssupervision.eu/begleitforschung/priv-doz-dr-joseph-rieforth/

Der halbtätige Spätherbstanlass «Mediation Update» (inkl. Apéro riche) wird im Hotel Holiday Inn Zürich-Messe am Montag, 14. November 2022, stattfinden. Als Referent werden wir Manuel Niederhäuser willkommen heissen. Er wird ein Inputreferat zum Thema «Einblick in die polizeiliche Verhandlungsführung» halten und auch für Fragen aus dem Teilnehmerkreis zur Verfügung stehen.


Rieforth

2.4 IfM-Weiterbildung zu Wertekonflikten

Das Institut für Mediation (IfM) lädt ein zu einer Weiterbildung mit dem Titel «Wertekonflikte und Spiral Dynamics». Referent milan ist Sozialarbeiter, seit 1992 in selbständiger Praxis tätig als Gestalttherapeut, Supervisor, Mediator und Ausbilder für Mediation BM (https://www.rohanda.de/milan). «Spiral Dynamics» ist ein entwicklungsorientiertes Modell, welches zu einem besseren Verständnis von Werten und Wertekonflikten verhilft. Milan stellt uns dieses Modell vor und zeigt praktische Methoden und Übungen auf, um mit Wertekonflikten in der Mediation sicherer umzugehen.

22. März 2022, 18.30 Uhr, im Blauen Saal im Volkshaus Zürich, Stauffacherstr. 60, 8004 Zürich.

Mitglieder und Gäste willkommen, Anmeldung und Details unter https://www.ifm-suisse.ch/veranstaltungen

 


Milan

3. Veranstaltungs- und Literaturhinweise, News

3.1 WMF-Kongress: Konflikte der Menschheit –Herausforderungen für die Mediation

Für Kurzentschlossene: Die 11. Weltkonferenz der Mediation (11e Conférence du Forum Mondial de Médiation – L´humanité face aux conflits actuels: nouveaux défis pour la médiation, 11th World Mediation Forum Conference – Current Conflicts of Humanity: New Challenges for Mediation) findet am 17. und 18. März online und in einem besonderen Kontext statt, nicht nur wegen der COVID-19-Pandemie, sondern auch wegen der grossen Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht und stehen wird. In den kommenden Jahrzehnten werden wir uns bedeutenden sozialen Veränderungen stellen die jetzt schon erkennbar sind, darunter die Bedrohung der repräsentativen Demokratie, neue Formen der Mobilisierung und Forderungen (u. a. durch die Nutzung sozialer Medien), die Radikalisierung (politischer und religiöser Extremismus) und die Digitalisierung. An drei Runden Tischen soll das Potenzial der Mediation für konstruktive Antworten auf diese Konflikte und tiefgreifenden Veränderungen erörtert werden. Teil der Konferenz ist (am 17.03.2022) eine dreistündige Fortbildung zum Thema «Mediationspraxis im Digitalen – Probleme, Herausforderungen, Stärken und Grenzen». Mit einer Einführung in die Praxis der digitalen Mediation. Arbeitssprache ist Englisch. Arbeitssprachen der Konferenz sind Englisch, Spanisch und Französisch. Teilnahmegebühr 50€ (erm. 40/45€), inkl. Tagungsdokumentation. Organisiert wird die Konferenz von einem Komitee mit VertreterInnen der Universitäten Montreal (CN), Lissabon (PT) und Bahia (BR).

Infos und Anmeldung: https://www.wmf-fmm.org/11th-conference/



3.2 Einladung zum Ilanzer Sommer 2022

Das Forum für Friedenskultur organisiert auch in diesem Jahr den Ilanzer Sommer, ein Ort für Dialog und Begegnung, vom 7. bis 13. August 2022. An dem Weiterbildungsprogramm gehen die Teilnehmenden gemeinsam mit Fachpersonen der Frage nach, was eine aktiv gelebte Friedenskultur bedeutet, diskutieren den Friedensauftrag der Schweiz und Formen der Gewalt in unserem Alltag. Gemeinsam werden neue Ideen und Projekte entwickelt. Programmpartner sind swisspeace, éducation 21 und das Deutschschweizer PEN Zentrum.

https://www.forumfriedenskultur.ch/ilanzer-sommer/



3.3 EU-Pilotprojekt «in medias».

In medias ist ein von der Europäischen Union finanziertes Mediationspilotprojekt für die Ausbildung von europäischen KonfliktlösungsexpertInnen. Ein Team von engagierten AkademikerInnen und ExpertInnen aus der Praxis hat eine einzigartige Ausbildung zum «in medias European Certified Mediator» zertifizierten Europäischen Mediator (180 Stunden) mit Stationen in sechs Ländern geschaffen und eine gegenseitige Anerkennung in Polen, Deutschland, Portugal, Holland, Ungarn, Italien wird angestrebt. Die erste Kohorte kommt kostenfrei in den Genuss dieses Programms.

Mehr Informationen unter https://www.in-medias.eu



3.4 Kanton Freiburg gibt Anleitung für Trennung

Wer sich scheiden lassen will, erhält mit einer Übersichtskarte staatliche Hilfe. Scheidungen können nervenaufreibend sein, mühsam, emotional, kompliziert. Die nötigen Informationen über alle organisatorischen oder rechtlichen Schritte zu finden, ist oft nicht einfach. Hinzu kommen Auswirkungen auf die Familie oder das Portemonnaie. Der Kanton Freiburg hat deshalb eine Übersichtskarte erstellt, eine Art Anleitung: «Etappen der Trennung und der Scheidung». Hingewiesen wird darin auf günstigere und konstruktivere Mittel als die klassische Schlammschlacht vor Gericht. «Statt dass man teure Sitzungen beim Anwalt abhält, könnte man die emotionalen Aspekte in einer Mediation aufarbeiten», sagt Kathrin Gabriel-Hermann von der Anlaufstelle «Freiburg für alle». Zusammen mit dem Büro für Gleichstellung hat die Anlaufstelle den umfangreichen Plan erarbeitet.

Die Freiburger Anleitung gibt es hier



3.5 IM Campus Patenschaften

Seit rund einem Jahr bietet International Mediator Campus ein Konfliktlösungs- und Mediationsprogramm für Teilnehmende aus aller Welt an und erreicht Menschen, die sonst keinen Zugang hätten. Da immer mehr Anfragen aus Ländern kommen, die eine niedrige Kaufkraft haben, werden Unterstützer gesucht, die -– nach einem fair price SystemTabelle auf der Webseite – Patenschaften übernehmen für Teilnehmende (z.B. Es kostet rund 200 Fr. für eine Teilnehmerin aus Sri Lanka und 0 Fr. für Teilnehmende aus Afghanistan). Der vierzig Stunden Lehrgang zum international qualifizierten Experten für Konfliktlösung und Mediation hat innerhalb eines Jahres über 150 MediatorInnen aus 50 Ländern ausgebildet. Mit kleinen Budgets können Menschen aus sehr vielen Ländern mit geringer Kaufkraft unterstützt werden.

Bei Interesse an der Übernahme einer Patenschaft wenden sie sich bitte an welcome(at)im-campus.com oder direkt an Frau Dr. Andrea Hartmann-Piradeau hartmann(at)consesnsus-group.de



3.6 IM Campus Projekt Äthiopien

Äthiopien hat eine sogenannte «Court Annex Mediation» eingeführt und kaum ausgebildete Mediatoren. In diesem Jahr sollen noch 300 Mediatoren ausgebildet werden und ein «train the trainer» Programm aufgesetzt werden, so dass in Äthiopien eine hoch qualifizierte Ausbildung etabliert wird, in welcher in der Landessprache unterrichtet wird. IM International Mediator Campus sucht Unterstützer für das Programm (30.000 €) und die Mediationstrainings.

Weiterführende Informationen sind direkt bei Frau Dr. Andrea Hartmann-Piradeau hartmann(at)consesnsus-group.de erhältlich.



3.7 Leitfaden Online-Mediation

Einen nützlichen, praxisnahen Leitfaden zum Thema Online-Mediation hat der Österreichische Bundesverband Mediation (öbm) zusammengestellt. Darin werden die Möglichkeiten der Online-Kommunikation für die Mediation aufgezeigt und den Mediator*innen Hilfestellung bei der Durchführung von Online-Mediation geboten. Zuggleich zeigt er die Grenzen dieser Art der-Mediation.

Den 28-seitigen Leitfaden gibt es hier zum Download: Link...



4. Medienberichte zum Thema Mediation

4.1 KOFF-Friedensmagazin Emotionen, Frieden & Konflikt

Menschen, die von Gewalt und Konflikten betroffen sind, einschliesslich FriedensstifterInnen haben oft mit allgegenwärtigen Emotionen zu kämpfen. Mit welchen Emotionen müssen sie sich auseinandersetzen? Welche Auswirkungen haben diese auf ihr Leben? Auf ihre Arbeit? Und in einem grösseren Rahmen auf Friedensprozesse? Die Februar-Ausgabe des Friedensmagazin der Schweizer Plattform für Friedensförderung KOFF widmet sich dem Stellenwert von Emotionen in der Mediations- und Menschenrechtsarbeit und gibt Einblicke in die psychosozialen Ansätze, mit denen sie Menschen unterstützen, die durch Gewalt, Vertreibung oder Stigmatisierung traumatisiert sind.

https://www.swisspeace.ch/apropos/februar-2022/?lang=de
Magazin (PDF)



4.2 StPO-Revision ohne Mediation

In der Dezember-Session hiess das Parlament eine Vorlage zur Revision der Strafprozessordnung (StPO) gut. Zuvor brachte der Ständerat aber noch einige Änderungen ein: Das Teilnahmerecht von Beschuldigten soll eingeschränkt und das Konzept zur restaurativen Gerechtigkeit nicht in die Vorlage aufgenommen werden. Die kleine Kammer entschied dabei, die Regulierung des Mediationsverfahrens in einer separaten Vorlage zu behandeln. Es sei kein Entscheid gegen das Thema selbst. Eine Mediation könne durchaus sinnvoll sein, sagte Kommissionssprecher Daniel Jositsch (SP/ZH). Der Rat hat deshalb eine Motion überwiesen, welche den Bundesrat auffordert, eine Gesetzesgrundlage zur Verankerung der restaurativen Gerechtigkeit in der StPO auszuarbeiten. Dieses Konzept sieht vor, dass sich beide Parteien eines Verfahrens auf eine Mediation einigen können, deren Ergebnis die Strafverfolgungsbehörde berücksichtigen können.

Details zur Vorlage gibt es beim Portal «Nau»



4.3 Neues Verfahren soll Rosenkriege verhindern

In der Pandemie ist die Zahl konfliktreicher Trennungen stark gestiegen. Vor allem Kinder leiden darunter. Allein 2020 waren mehr als 15000 Kinder von der Trennung der Eltern betroffen. Die unabhängige Beratungsstelle Kindes- und Erwachsenenschutz (Kescha) vermittelt in Konfliktfällen und organisiert Mediationen. Der Kescha-Gründer, Unternehmer Guido Fluri, will, dass Paare vor einem Gerichtsentscheid oder einer Kesb-Verfügung zwingend eine Mediation durchlaufen und versuchen, gemeinsam eine Lösung zu suchen. «Mit Beratung, die das Kind ins Zentrum stellt, lässt sich mehr erreichen als mit Streit», ist er überzeugt. Insgesamt 12’000 Beratungen haben die fünf PsychologInnen, Sozialarbeitenden und JuristInnen seit 2017 durchgeführt. Seit 2001 stieg die Zahl der Beratungen um 30%. Zwei Millionen Franken hat Fluris Stiftung bisher in das Projekt Kescha gesteckt. In der SonntagsZeitung und auf den Tamedia-Websites erschien ein Beitrag zum Ansatz von Kescha und der Umsetzung in einzelnen Kantonen.

https://kescha.ch/
tages-anzeiger (PDF)



4.4 Neuer Blog: «In einer idealen Welt wäre Mediation überflüssig»

Die Wiener Tageszeitung «Der Standard» hat einen Mediationsblog lanciert. Unter der Affiche «Wir werden keinen Richter brauchen» geben Fachpersonen ihre pointierte Meinung kund. Den Auftakt macht der Mediator Ulrich Wanderer. «In einer idealen Welt wäre Mediation überflüssig. Aber in einer solchen leben wir nicht», lautet seine These. Egal ob Covid-19-Spaltung oder ein klassischer Nachbarschaftsstreit: es brauche einen respektvollen Umgang und Interesse für die Standpunkte des anderen, schreibt Wanderer.

Zum Blog



4.6 Die interkulturelle Brückenbauerin

Ankommen in einer fremden Kultur: Sosan Azad kennt das. Aufgewachsen in Masar-e Scharif, einer «Stadt der Vielfalt», kommt sie mit 17 Jahren als junge Frau nach Europa, heiratet einen Afghanen in Deutschland. Die arrangierte Ehe wird ihr Sprungbrett: Sie studiert und wird Mediatorin – auch für interkulturelle Konflikte. 2001 gründet sie die Beratungsstelle «Streit Entknoten». Mit ihrer Arbeit will Azad zu einer grösseren Akzeptanz für Menschen mit Migrationsgeschichte beitragen, zu einem Dialog auf Augenhöhe. Im Radiointerview mit dem DLF erzählt Sosan Azad ihre Geschichte und eröffnet Perspektiven der Toleranz und der Vielfalt.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/sozialpaedagogin-mediation-sosan-azad-100.html



4.7 Mediation in der Türkei

Ein Blick über Grenzen bietet die türkische Rechtsanwältin und Professorin Arzu Oguz. In einem Beitrag für eine Anwaltsplattform schildert die promovierte Juristin die aktuelle Entwicklung der Mediation in der Türkei. Laut Gesetz Nr. 6325 können Parteien Rechtsstreitigkeiten ohne Anrufung des Gerichts mit bindenden Vereinbarungen beenden. Das Dokument, das als Ergebnis der Streitbeilegung verfasst wurde, erlangt durch die Unterschrift der MediatorIn eine dem Urteil entsprechende Rechtskraft. Das Verfahren ist kostenlos, 80% aller Fälle werden innerhalb eines Tages gelöst.

Mehr dazu



4.8 Luzerner Stadtrat lehnt Konfliktmanagement für Grossprojekte ab

Grosse Infrastrukturprojekte lösen fast immer Konflikte aus, Betroffene versuchen, sich einzubringen, die Verwaltung wehrt ab. Mediation kann helfen, Brücken zu bauen und einvernehmliche Lösungen zu finden. Ein Beispiel hierfür liefert die Stadt Luzern, wo mehrere solche Projekte anstehen: Autobahn-Bypass, Durchgangsbahnhof und das Neue Luzerner Theater. Die Stadtluzerner FDP hat deshalb die Errichtung eines unabhängigen Konfliktmanagements für Grossprojekte vorgeschlagen. Doch der Luzerner Stadtrat lehnt ein entsprechendes Postulat ab. Zurzeit gebe es keinen Bedarf für ein Konfliktmanagement; im Gegenteil sei zu befürchten, dass die Zusammenarbeit, die erst noch etabliert werden müsse, «durch eine weitere Stelle erschwert werden könnte».

Mehr dazu in der Luzerner Zeitung



4.9 Mediator gibt auf ohne ein einziges Gespräch

Eine geplante Mediation im Fluglärmstreit mit Deutschland ist vorzeitig abgebrochen worden. Als designierter Mediator hätte Wolfgang Schneiderhan, ein deutscher Ex-Bundeswehrgeneral, im Konflikt um das Betriebsreglement und den Staatsvertrag zwischen Deutschland und der Schweiz vermitteln sollen. Nun hat er sein Mandat zurückgegeben, bevor auch nur ein Gespräch stattgefunden hat. Anpassungen an die derzeit möglichen Flugrouten werden damit weiterhin unwahrscheinlich bleiben, solange sich beide Seiten in Bezug auf die Fluglärmthematik nicht wieder an den Verhandlungstisch setzen.

Einen Beitrag dazu hat der Tages-Anzeiger publiziert



5. Aperçu

Grundvoraussetzung jeder Mediation ist, dass die Teilnehmenden verstehen, wie sie funktioniert und welche Regeln gelten. Dies in wenigen Worten und einfacher Sprache zu tun, ist eine wichtige Fähigkeit für jede Mediationsperson. Bärbel Breitfuss, Egon Eber, Rainer Renner, und Hippa und Hippel haben (mit Hilfe von Christiane Toyka-Seid und Gerd Schneider) den Begriff für politisch interessierte Kinder auf der Website HanisauLand – das steht für HAsen, NIlpferde und WildSAUen – verblüffend einfach erklärt, wie sich Konflikte lösen lassen, was es für eine Mediation braucht und welche Ziele mit ihr verfolgt werden.

Einfach, gut, für Kinder und Erwachsene ebenso.
https://www.hanisauland.de/node/2176

 



Impressum

Redaktion: Christiane Brem (französische Sprachversion), David Strohm (deutsche Sprachversion).
Versand: Geschäftsstelle FSM

Der nächste FSM-Newsletter erscheint Anfang Mai 2022.
Redaktionsschluss ist der 15 April 2022.

 

SDM-FSM
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dime
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3000 Bern
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8000 Zürich
+41 44 520 21 00
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https://www.fairtragen.net

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37, ch. de la Planta
1223 Cologny/GE
+41 22 7007 222
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www.fgem.ch

GPM Groupement Pro Médiation
8, rue des Vieux-Grenadiers
1205 Genève
+41 22 552 44 04
info(at)mediations.ch
www.mediations.ch

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Im Dornacher 13
8127 Forch
+41 44 920 04 40
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www.ifm-suisse.ch

Koordination Mediation Bern
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Schwarztorstrasse 56
3000 Bern 14
www.mediation-be.ch

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Postfach 208
3000 Bern 7
info(at)mediationbern.ch
www.mediationbern.ch

MédiaNE
Maison Neuchâteloise de la Médiation

Hôtel des associations
Rue Louis-Favre 1
2000 Neuchâtel
mediane(at)medialogue.ch
www.medialogue.ch

MFS Mediationsforum Schweiz
Prof. Stephan Burkart / FHNW
Bahnhofstrasse 6
5201 Windisch
info(at)mediationsforum.ch
www.mediationsforum.ch

Médiation Solution
Sur les Moulins 24
1026 Denges
+41 79 384 27 37
info(at)mediation-solution.ch
www.mediation-solution.ch

Netzwerk Mediation im ländlichen Raum
Kontaktstelle
3000 Bern
+41 31 941 01 00
info(at)hofkonflikt.ch
www.hofkonflikt.ch

SKWM Schweizer Kammer für Wirtschaftsmediation
Geschäftsstelle
c/o Zürcher Handelskammer
Löwenstrasse 11
Postfach
CH-8021 Zürich
+41 79 628 25 22
admin(at)skwm.ch
www.skwm.ch

Schweizerischer Verein für Familienmediation SVFM
c/o Stephan Auerbach
Chemin des Bois-Jacquet 9b
1219 Aïre / GE
+41 31 556 30 05
info(at)familienmediation.ch
www.familienmediation.ch

Verband Mediation
Sekretariat
Bordeaux-Straße 5
4053 Basel
info(at)verband-mediation.ch
www.verband-mediation.ch

Verein Universitäre Mediation Schweiz UMCH
Nüschelerstrasse 49
Postfach 1415
8021 Zürich
+41 44 210 02 22
info(at)umch.ch
www.umch.ch

Verein Integrierte Mediation Schweiz
c/o Bernhard Metzger
Grundrebenstrasse 109
8932 Mettmenstetten

+41 79 303 58 82
bernhard.metzger(at)bluewin.ch
http://www.in-mediation.eu

 

Verein Mediation Freiburg VMF
Route des Dailles 15
1752 Villars-sur-Glâne
+41 79 937 22 09 / +41 79 233 71 80
mail(at)mediation-fr.ch
https://www.mediation-fr.ch

Verein Mediation Zentralschweiz (VMZS)
6000 Luzern
info(at)vmzs.ch / www.vmzs.ch
www.mediation-zentralschweiz.ch