Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitglieder die FSM-Verbände

Das Jahr 2022 scheint von verschiedenen Übergängen geprägt zu sein. Diese müssen nicht immer abrupt geschehen. Sie können sich auch durch ein langsames Fortschreiten auszeichnen und der neue Zustand entsteht fast unmerklich und natürlich. Die Neuerungen, die wir für diesen Newsletter anstreben, sind einer dieser Übergänge. In diesem Sinne wünsche ich euch viel Zuversicht und Leichtigkeit bei allen Veränderungen und Übergängen, in denen ihr euch vielleicht gerade befindet. Wir hoffen, dass sie allen Beteiligten erfolgreich gelingen und Freude bringen.

Für die FSM-Vorstand:
Kathrin Jehle



1. Mitteilungen des FSM-Vorstands und Neues aus der FSM

1.1 Neue Fachgruppe «Dialog»

Die Polarisierung in der Gesellschaft ist seit Jahren spürbar. Es fragt sich, inwiefern inzwischen von einer Spaltung gesprochen werden muss. Die FSM sieht sich in der Verantwortung, hier Hilfestellung zu bieten. Am Frühlingsapéro der FSM in Luzern haben die Anwesenden den Aufbau einer Fachgruppe für Dialog begrüsst. Ziel dieser Fachgruppe ist es, einen Beitrag zum Dialog und zum Zusammenhalt in der Gesellschaft zu leisten. Wie dieser Beitrag aussehen könnte und was an dieser Stelle unter Dialog zu verstehen ist, soll in einer kleinen Gruppe von Mediator:innen erörtert werden. Fragen wie ‘Welche Kompetenzen können Mediator:innen einbringen, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken?’, ‘Mit welchen anderen Akteuren können Mediator:innen kooperieren?’, ‘Was können wir als Mediator:innen angesichts lokaler und internationaler Spannungen tun?’ oder ‘Gibt es überhaupt etwas zu tun?’ sollen diskutiert werden.

Interessierte können sich bei Kathrin Jehle melden.

(kj)



1.2 Perspektive mediation – Spezialangebot Print-Ausgabe

Wie bereits im letzten Newsletter angekündigt, hat der Vorstand der FSM beschlossen, mit dem Verlag Österreich eine Kooperation einzugehen und allen FSM Mediator:innen die Zeitschrift ‘perspektive mediation’ zugänglich zu machen. Mittlerweile ist die erste Ausgabe erschienen. Die Mitgliedsorganisationen wurden informiert und eingeladen, eine entsprechende Vereinbarung zu unterzeichnen. Damit erhalten die Mitgliedsorganisationen freien Zugang zur Online-Ausgabe der ‘perspektive mediation’ für alle ihre Mitglieder. Sie erklären sich im Gegenzug dazu bereit, sich für drei Jahre finanziell zu beteiligen. Die Höhe dieser Beteiligung orientiert sich an der Grösse der Mitgliedsorganisation und erfolgt abgestuft. Zudem macht der Verlag Österreich allen Mediator:innen FSM und Mitgliedern von sich beteiligenden Mitgliedsorganisationen ein Spezialangebot für das Print-Abo. Dieses wird für jährlich 49 Euro erhältlich sein. Eine Information dazu folgt demnächst.

(kj, j-cb)



1.3 Rückblick FSM-Frühlingsapéro

Am 17. März hat sich in Luzern eine vielfältige Gruppe von Menschen zusammengefunden, um sich persönlich zu begegnen und gemeinsam herauszufinden, welches die Rolle von Mediator:innen in Bezug auf den Dialog in der Gesellschaft sein könnte und vielleicht auch sollte. Als Impulsgeber war Lukas Niederberger, Geschäftsführer der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG), eingeladen. Die SGG engagiert sich seit über 200 Jahren u.a. für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und erforscht das zivilgesellschaftliche Engagement. Analog der Devise von Lukas Niederberger, dass das Leben ein permanenter Lern-, Such- und Entwicklungsprozess ist, gestaltete sich der Abend im offenen Austausch. Nach einem Einblick in die Freiwilligenarbeit, stand die Dialogkultur auf dem Prüfstand. Seiner Diagnose gab unter den Anwesenden zu reden: Die Rosenberg’sche Frage «Willst Du recht haben oder glücklich sein» scheinen viele Menschen zu Gunsten vom Unglück beantwortet zu haben. Wir Schweizer:innen scheinen im Vergleich zu anderen Europäer:innen zu einem ‘friedhöflichen’ Verhalten zu neigen: wir sind friedlich und höflich und zeigen wenig Mut, uns auf einen kontroversen Austausch einzulassen. Es braucht in der Gesellschaft also mehr Sensibilisierung für konstruktive Konflikttransformation. Die im Raum stehende Frage, welche Rolle die Mediator:innen im Dialog in der Gesellschaft einnehmen sollen, hat sich in Richtung Wollen verändert. Als Mediator:innen verfügen wir über viele Fähigkeiten und Möglichkeiten, uns einzubringen. Ein über die Mediation hinausgehendes Engagement soll allerdings in Freiwilligkeit möglich sein. Die Anwesenden begrüssen aber auf jeden Fall den Aufbau einer Fachgruppe für Dialog. Die FSM-Vorstand wird sich diesem Thema annehmen. Zum Schluss hat Erika Ruggle das Mediationsteam Luzern vorgestellt. Sich untereinander zu vernetzen, ist eine von vielen Möglichkeiten, die Mediation zu stärken, Synergien zu nutzen und sich gegenseitig in der Arbeit zum Wohl der Allgemeinheit zu unterstützen. Wir danken allen für das vielfältige Engagement rund um Mediation und Konfliktklärung!

(kj)

 



1.4 Tag der Mediation

Mit einem feierlichen Akt wird am Tag der Mediation, dem 18. Juni 2022, die Vergabe der FSM-Mediationspreises für Unternehmen und Institutionen vorgenommen. Diesjähriger Preisträger ist das «Haus der Religionen - Dialog der Kulturen» in Bern. Das 2014 eröffnete Haus am Europaplatz in der Bundesstadt probiert etwas Einzigartiges: Acht Religionsgemeinschaften praktizieren hier das Zusammenleben unter einem Dach und den Dialog mit der Öffentlichkeit. Denjenigen Religionsgemeinschaften, denen in Bern bisher keine eigenen würdevollen Räumlichkeiten für Zeremonien zur Verfügung standen, bietet das Haus ein Zuhause. So haben Hindus, Muslime, Christen, Aleviten und Buddhisten hier ihre eigenen Religionsräume. Juden, Bahá’í und Sikhs beteiligen sich am inhaltlichen Programm. Das Herzstück des Hauses ist der Dialogbereich für Bildungsangebote, darunter ein CAS-Ausbildungsgang Mediatives Handel in Transkulturellen Kontexten, sowie Familien- und Jugendarbeit, Ausstellungen, Vorträge, Diskussionsrunden und kulturelle Veranstaltungen. Dazu kommt das kulinarische Angebot des Restaurants Vanakam. Die Preisverleihung findet am Samstag, 18. Juni 2022, ab 10 Uhr, statt. Anmeldung erwünscht, es hat Platz für rund 30 Personen. Programm 10.00 Uhr: Begrüssung. 10.05 – 10.30 Uhr Verleihung Mediationspreis. 10.30 – ca. 11.45 Uhr Führung durch das Haus mit Besuch der Religionsräume. Ab 12 Uhr Brunch International (wer will, Anmeldung nötig).

(j-cb)

Hinweise zu weiteren für diesen Tag geplanten Veranstaltungen und Aktionen siehe Mitteilungen aus den Mitgliedsorganisationen weiter unten in diesem Newsletter.



1.5 FSM-Newsletter

Dieser Newsletter wird der Letzte in der gewohnten Form sein. Neu wird die deutsche Sprachversion von Leonie Troxler erstellt, die als Redaktorin in der Geschäftsstelle der FSM mitwirkt. David Strohm, der diese Aufgabe bisher ausgeübt hat, strebt per Mitte Jahr eine berufliche Veränderung an und wird deshalb die Erarbeitung des Newsletters weitergeben. Er hat viele interessante Beiträge recherchiert und uns allen zugänglich gemacht. Wir möchten David auf diesem Wege für die Zusammenarbeit und die reichhaltigen Newsletter danken! Wir hoffen, dass mit dem Zugang zur ‘perspektive mediation’ ein Grossteil des Bedarfs an inhaltlichen Anstössen und internationalen Neuigkeiten aufgefangen werden kann. Beibehalten werden auf jeden Fall die Berichte aus den Mitgliedsorganisationen. Zukünftig sollen auch die Ausbildungsinstitute für Beiträge angefragt werden. Der Newsletter wird dafür in 6 Ausgaben pro Jahr erscheinen und die bisher separat verschickten Mitteilungen aus dem Vorstand enthalten. Der Newsletter für die Romandie bleibt weiterhin unter der Verantwortung von Christiane Brem. Dafür sind wir sehr dankbar, denn es bedarf einer guten Kenntnis des Umfeldes, um den entsprechenden Zielgruppen einen echten Mehrwert zu bieten.

(kj)



1.6 Ausschreibung KAA-Vorsitz

Die Kommission für Ausbildung und Anerkennung der FSM (KAA) sucht eine neue Präsidentin oder einen Präsidenten. Anne Catherine Salberg möchte dieses Amt in neue Hände übergeben und damit ihre Nachfolge regeln. Sie gibt gerne Auskunft über Aufgaben und Profil: +41 78 661 53 82, annec.salberg(at)mediation-ch.org



1.7 FSM-Termine 2022

  • Webinar mit Cordula Reimann am Montag, 27. Juni 2022, 17 Uhr. Die Einladung hierzu erfolgt separat.
  • Webinar mit milan am 5. September 2022, 17 Uhr. Einladung erfolgt separat.
  • Präsidialkonferenz, Mittwoch, 12. Oktober 2022, 13.15 – 16.45 Uhr, in Bern.
  • a.o. Delegiertenversammlung, Donnerstag, 17. November 2022, 17.15 – 18.45 Uhr, in Bern.


2. Aus den Mitgliedsorganisationen

2.1 SVFM

Ein Rückblick auf die Mitgliederversammlung 2022 des Schweizerischen Vereins für Familienmediation (SVFM), die am 8. April erfolgreich als online-Versammlung durchgeführt wurde: Dabei haben wir unsere langjährige Geschäftsführerin Cilgia Schorta verabschiedet. Andrea Staubli, ehem. Präsidentin der FSM, hat dazu eine bewegende und historisch informative Laudatio gehalten. Im Anschluss an den statutarischen Teil hielt Prof. Gian Paolo Romano ein Referat zum Thema: «Freie Rede über Mediation (insbesondere Familienmediation), über Fortschritte, die gemacht wurden, und über Fortschritte, die noch gemacht werden müssen». Sowohl das Referat wie auch die Audiodatei des Vortrages und der anschliessenden Diskussion finden sich auf unserer Website.

Zum Tag der Mediation 2022 gibt es ein «Buffet canadien» – am Freitag 17. Juni 2022 um 18 Uhr in einem Park in Lausanne, als gemütliches Netzwerk-Treffen für Familienmediatorinnen und -mediatoren.

Weitere Informationen und Anmeldung auf der Website des SVMF und in diesem Flyer



2.2 BauMed

Die Fachgruppe Baumediation (BauMed) lädt zum Tag der Mediation 2022 ein zu einer Fachtagung und Weiterbildung zum Thema Siedlungserneuerung – Was kann Konfliktmanagement leisten? Sie findet am Freitag, 17. Juni 2022, von 9.15 Uhr bis 12.15 Uhr und 14.00 Uhr bis 16.45 Uhr in der Pädagogischen Hochschule Zürich, Lagerstrasse 2, 8004 Zürich. Behandelt werden unter anderem die sozialverträgliche und nachhaltige Planung und Umsetzung von Siedlungserneuerung. Der Interessenausgleich, die Schaffung von Akzeptanz für Lösungen und die Chancen und Grenzen des Konfliktmanagements. Referenten: Alex Martinovits, Koordinator Wohnpolitik Stadtentwicklung Zürich; Nico Linggi, Leiter Gebäude und Umgebung Allgemeine Baugenossenschaft Zürich ABZ; Patrizia Bernasconi, Geschäftsleiterin Basler Mieterinnen- und Mieterverband; Jasmin Hüni, dipl. Arch. ETH und Mitglied der Geschäftsleitung baubüro in situ in Basel, Kristina Kröger, Mediatorin FSM und Präsidentin Baumediation; Claudio Durisch, Portfoliomanager, Liegenschaften Stadt Zürich; Alexander Schaller, Geschäftsführer FAMBAU Genossenschaft Bern. Moderation: Christine Bächtiger, Kristina Kröger und Adrian Wiesmann, BauMed. Platzzahl beschränkt

Anmeldung erbeten bis 1. Juni 2022 unter sekretariat(at)baumediation-sdm.ch. www.baumediation-sdm.ch
Details zur Tagung in diesem Flyer



2.3 IfM

Das Institut für Mediation (IfM) lädt zum Tag der Mediation 2022 ein zu einem Podium zum Thema «Angeordnete Mediation». Geleitet wird die Diskussion mit mehreren Fachleuten von Andrea Staubli, Alt-Richterin und frühere FSM-Präsidentin. Ihr Einführungsinput fokussiert auf die verschiedenen Felder der angeordneten Mediation und deren Anwendung in der Praxis. Diese finden sich im Familienrecht, Kindesschutz, Jugendstrafverfahren und im Arbeitskontext Verwaltung und Wirtschaft, auf Führungsstufen und durch Anordnung zur Konfliktklärung in Teams. Im anschliessenden Podium werden die Erfahrungen aus unterschiedlichen Arbeitskontexten zur angeordneten Mediation ausgetauscht. Dabei soll der Blick auf die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit gelegt werden. Ebenso soll das Ausloten der Grenzen und die Durchführbarkeit von unfreiwilligen Verfahren besprochen werden. Dienstag, 14. Juni 2022, 18.30 Uhr, im Blauen Saal im Volkshaus Zürich, Stauffacherstr. 60, 8004 Zürich. Organisation: Alessandro Mani, Vorstand IfM.

Details und Anmeldung

Weitere Veranstaltungen: «Kränkung am Arbeitsplatz – Umgang mit Missachtung, Gerede und Mobbing» mit Dr. Bärbel Wardetzki. Moderation und Organisation: Maura Graglia, Vorstand IfM. Mittwoch, 14. September 2022, 18.30 Uhr, Volkshaus Zürich, Blauer Saal.



2.4 SKWM

Die Schweizer Kammer für Wirtschaftsmediation (SKWM) und ihre Fach- und Regionalgruppen haben eine ganze Reihe von Veranstaltungen auf ihrer Agenda: https://skwm.ch/de/events.

1. Juni 2022. P'tit Déjeuner de la Médiation. Comment introduire la médiation (et notamment la médiation commerciale) à Tahiti? Zoom-Anlass, Moderation Faiza Alleg. (Sektion Romandie)

9. Juni 2022. Deal Mediation – Neues Instrument und Tätigkeitsfeld für Wirtschaftsmediator:innen in der Schweiz? Referenten: Adrian Kägi, intakt-team und Jurist beim Bundesamt für Wohnungswesen in Bern; Jörg Schneider-Brodtmann, Mediator bei Menold Bezler Rechtsanwälte in Stuttgart. Zeit, 17 Uhr. Online-Event. (Regionalgruppe ZNO)

28. Juni 2022. Das 9-Felder-Modell in der Unternehmensnachfolge – Ordnungsrahmen für Mediatoren, Fachspezialisten und Beteiligte. Referenten: Daniel Kertesz, Unternehmer, Verwaltungsrat, Mediator. Ernst-Peter Walther, Mediator, Unternehmer, Dozent. Jennifer Dürst, Rechtsanwältin, Mediatorin, Dozentin. Zeit: 18.30 – 20 Uhr mit Apéro. Ort: Talacker 41, 8001 Zürich oder Zoom. (SKWM Fachgruppe Unternehmensnachfolge und Staiger Rechtsanwälte)

29. Jun. 2022. Mediation – eine interaktive Live-Demo. Referenten: Corina Bölsterli, cbö Büro für Mediation, Coaching & Supervision, Lindau. Stefan Ibing, Novartis Pharma, Basel. Julia Jung, Jung Legal Solutions, Zürich. Veronika Ludwig, Bank Julius Bär, Zürich. Raphael Nusser, PRINS Law, Zürich. Zeit: 17-19.30. Ort: MLL Meyerlustenberger Lachenal Froriep AG, Schiffbaustrasse 2, 8031 Zürich. (SKWM und DIS40 Zürich)

Und: Save the date. «Recht in der Mediation, Ein Balanceakt zwischen zwei Welten». Referenten: Prof. Ulla Glässer (DE), Dr. Jörg Schneider-Brodtmann (DE), Steve Rottman (USA), Dr. Urs Egli (CH) und Dr. Urs Weber-Stecher (CH). 18. November 2022, 9.50 bis 16.15 Uhr. Form: Webinar. Sprache: D und E. Organisation: intakt-team, SKWM und Weblaw intakt-team. Kontakt: info@intakt-team.ch.

Details



2.5 UMCH

Der Verein Universitäre Mediation Schweiz (UMCH) hat für den diesjährigen «Home Coming Day» am 25. August 2022 als Referent und Workshopleiter Joseph Rieforth eingeladen. Er ist Psychologe und Psychotherapeut für Kinder- und Jugendliche, Supervisor, Coach, Mediator und Ausbilder sowie als Privatdozent tätig. Rieforth verantwortet die wissenschaftliche Leitung der Ausbildungsstätte und Hochschulambulanz für Psychotherapie und der Abteilung Beratung und Konfliktlösung an der Universität Oldenburg. Dieser Anlass wird mit anschliessendem Networking und Apéro stattfinden.

Weitere Infos: umch.ch/events

Der halbtägige Spätherbstanlass des UMCH, «Mediation Update», findet am Montag, 14. November 2022, im Hotel Holiday Inn Zürich-Messe, statt. Inputreferat: Manuel Niederhäuser zum Thema «Einblick in die polizeiliche Verhandlungsführung».


Rieforth

2.6 MFS

Das Mediationsforum Schweiz (MFS) hat auch in diesem Jahr die Generalversammlung im virtuellen Raum organisiert. Es war immer noch ungewohnt - und doch ein gelungener Anlass. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schätzten den Umstand, von daheim aus dabei sein zu können und einander dennoch zu sehen und zu hören. Der formelle Teil war bald erledigt, die Abstimmungen dazu erfolgten danach ebenfalls digital. Beim anschliessenden Austausch durften wir die Gläser erheben und virtuell anstossen. Allen Angemeldeten war im Vorfeld ein Apéro-Päckli per Post zugestellt worden. Der Vorstand dankt für die engagierte Teilnahme und den 29 Mitgliedern, die zu den Traktanden ihre Stimme abgegeben haben. Weil eine solche Veranstaltung die physische Begegnung nicht ersetzen kann, soll bei nächster sich bietender Gelegenheit wieder ein «echter» Apéro stattfinden.



3. Literatur, News, weitere Veranstaltungen

3.1 Debatte zur Frage der Gewaltlosigkeit

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat eine alte Debatte neu entfacht. Lässt sich in solchen Situationen Frieden schaffen ohne Waffen, und wenn ja, wie? Mit offenen Briefen, an Diskussionen in Talkshows und unzähligen Beiträgen in der Presse und den Parlamenten wird seither um Antworten auf die Frage des Einsatzes schwerer Waffen und der Rolle der Diplomatie in dem kriegerischen Konflikt gerungen. Die in Zürich lehrende Professorin Svenja Goltermann hat sich für das Portal «Geschichte der Gegenwart» einige der historisch begründeten Argumente näher angesehen. «Wer das Credo der Gewaltlosigkeit und dessen Effekte verstehen will, sollte sich nicht an der Friedensbewegung festbeissen», schreibt sie. Zum Beitrag Goltermanns auf «GdG»

Der Basler Mediator Marco Ronzani hat auf den Beitrag Goltermanns eine lesenswerte Replik verfasst. Sie findet sich hier...



3.2. Mediation bei Mietschlichtung untervertreten

Zweimal jährlich geben die «Schlichtungsstellen im Miet- und Pachtwesen», im Volksmund Mietgerichte genannt, die Zahl der von ihnen behandelten Fälle bekannt. Diese ist seit Jahren rückläufig. Im 2. Halbjahr 2021 gab es aber immerhin noch knapp 17000 offene Verfahren, wovon 11421 abgeschlossen werden konnten. In gut der Hälfte dieser erledigten Fälle wurde zwischen den Parteien eine Einigung durch einen Vergleich, eine Klageanerkennung oder einen Klagerückzug erzielt. 24% der Fälle wurden durch Rückzug, Nichteintreten, Gegenstandslosigkeit oder Überweisung an ein Schiedsgericht erledigt. Nur in 46 Fällen, das entspricht 0,4% aller behandelten Fälle, kam es zu einer Mediation anstelle des Schlichtungsverfahrens. Hier besteht offensichtlich noch Steigerungspotenzial, wenngleich die eigentlichen Schlichtungsverfahren in sehr vielen Fällen eben auch den Charakter einer Mediation annehmen.

Zur Statistik, die das Bundesamt für Wohnungswesen führt…



3.3 Ilanzer Sommer 2022

Der vom Forum für Friedenskultur organisierte «Ilanzer Sommer», der ein Ort für Dialog und Begegnung sein soll, findet dieses Jahr vom 7. bis 13. August 2022 statt. Die Veranstaltungsreihe geht auf den Friedensauftrag der Schweiz und Formen der Gewalt in unserem Alltag ein und soll aufzeigen, was eine aktiv gelebte Friedenskultur bedeutet. Programmpartner sind swisspeace, éducation 21 und das Deutschschweizer PEN Zentrum.

www.forumfriedenskultur.ch/ilanzer-sommer/



3.4 Neuerscheinungen

Peter Krepper: Autonomie im Konflikt – Selbstreflexion eines Mediators. Paperback, 29 Fr. plus Versand. Erschienen im Eigenverlag k-2, ISBN 978-3-033-09047-7 (https://k-2.ch). Der Mensch ist in Konflikten weder aufgeklärt noch autonom. Das stört sein positives Selbstbild und führt zu existenziellen persönlichen, sozialen und ökologischen Verwerfungen. In seinem neuen Buch erörtert der Autor mit Querbezügen in die eigene Lebensgeschichte und langjährige Berufspraxis sowie in die Literatur erfolgreiche Wege zu mehr konstruktiver Selbstbestimmung im Konflikt. Der Königsweg der steten Selbstreflexion im wohlwollenden Austausch miteinander ist im Konflikt zumeist blockiert. Mediation kann ihn wieder öffnen. Sie verwirklicht sich in der Praxis indes oft nur mit schwachem Teilnahmezwang, inhaltlicher Beratung, wertend abgrenzender Empathie sowie dem Einbezug von Körperarbeit. Dank pragmatischer Grundhaltung führt diese gratwandernde Dienstleistung zu selbstwertschätzenden und sozialverträglichen Lösungen. Kreppers Gedanken zu den politischen Rahmenbedingungen von Mediation im Epilog runden das Buch ab.



Interspezifische Mediation: Beteiligung nichtmenschlicher Akteurinnen an Konfliktlösungsverfahren (Viadrina-Schriftenreihe zu Mediation und Konfliktmanagement). Von Charlotte Maier und Raphael Schulte-Kellinghaus. Wolfgang Metzner Verlag. 176 Seiten. 19,90 €.



Überzeugen statt überreden! Die wertschätzende Kommunikation des Verbalen Aikido: Mehr Schlagfertigkeit, Respekt und Erfolg in Beruf und Karriere. Mit Videokurs zum Buch. Von Frank R.B. Dressel, 242 Seiten, Avocado Verlag, 2022, als gebundenes Buch bei Amazon 22,95 €, als Taschenbuch 14,95 €.



4. Medienberichte zum Thema Mediation

4.1 Expertise in Konfliktforschung gefragt

Seit bald 35 Jahren befasst sich die Friedensstiftung Swisspeace in Basel, das grösste Friedensforschungsinstitut der Schweiz, mit Konflikten und ihrer Beilegung. Die Expertise der 80 Spezialisten ist auch jetzt wieder stark gefragt. Direktor Laurent Goetschel von der Uni Basel erklärt im Interview mit der BZ, was seine Organisation im aktuellen Konflikt leisten kann – und was nicht. Mediation gehört zu den Kernkompetenzen der Friedensstiftung.

Zum Beitrag in der Schweiz am Wochenende/bz Basel...



4.2 Gute Dienste derzeit nicht gefragt

Dass die Schweiz eine Mediation bei militärischen Konflikten anbietet, hat eine lange Tradition. Voraussetzung ist eine neutrale Haltung. Im aktuellen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist diese Form der Vermittlung nicht erwünscht. Dies sagt der Schweizer Diplomat und frühere OSZE-Generalsekretär Thomas Greminger (Foto: OSCE/Micky Kroell). Auch für ihn kam die Invasion überraschend: Als langjähriger Vermittler zwischen Russland und der Ukraine kennt Thomas Greminger hochrangiges Personal auf beiden Seiten. Er war überzeugt, dass eine rationale Kosten-Nutzen-Analyse einen solchen Krieg unwahrscheinlich machen würde.

Seine Einschätzung zu den noch vorhandenen Friedensoptionen teilte er mit Swissinfo…



4.3 Wohnen und Recht

Die Mediation als sinnvolles Verfahren fürs Miteinander: In Leitungsgremien, zwischen Vorstand und Genossenschaftsmitgliedern, unter Mietparteien oder mit Vertragspartnern treten manchmal Differenzen auf. Wenn ein klärendes Gespräch nicht fruchtet, bietet sich eine Mediation unter Einbezug der Beteiligten sowie unter Leitung einer Fachperson an. Juristin Katharina Bossert vom Verband Wohnbaugenossenschaften Schweiz zeigt in einem Beitrag auf, wie eine einvernehmliche Lösung gefunden werden und Streit zwischen Mietparteien und in gemeinnützigen Organisationen beigelegt werden kann.

Der Beitrag in der Zeitschrift «Wohnen»



4.4 Gefühle

Mediation bedeutet, sich in einen emotionalen Prozess einzulassen, der tiefer geht als ein rein juristischen Prozessakt. Welche Rolle Emotionen in der Mediationsarbeit spielen beschreibt der Jurist und Mediator Ulrich Wanderer im Mediationsblog des Wiener «Standard». Er nimmt sich eines zentralen Aspekts in der Mediation an: den Gefühlen



4.5 «Prozesse zu führen ist eine gute Sache – aber nur, wenn man Anwalt ist»

In seiner im Magazin bei «IT-Inside» publizierten Kolumne «Von Hensch zu Mensch: Recht haben und Recht bekommen» nimmt der Unternehmer und Jurist Jean-Marc Hensch die Kosten für Zivilprozesse unter die Lupe und zeigt Strategien und Alternativen auf. Die externe Mediation ist eine davon.

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Impressum

Redaktion: Christiane Brem (französische Sprachversion), David Strohm (deutsche Sprachversion).
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1223 Cologny/GE
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8, rue des Vieux-Grenadiers
1205 Genève
+41 22 552 44 04
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Im Dornacher 13
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MFS Mediationsforum Schweiz
Prof. Stephan Burkart / FHNW
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Netzwerk Mediation im ländlichen Raum
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3000 Bern
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Bordeaux-Straße 5
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Nüschelerstrasse 49
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Verein Integrierte Mediation Schweiz
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Grundrebenstrasse 109
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+41 79 303 58 82
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http://www.in-mediation.eu

 

Verein Mediation Freiburg VMF
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1752 Villars-sur-Glâne
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mail(at)mediation-fr.ch
https://www.mediation-fr.ch

Verein Mediation Zentralschweiz (VMZS)
6000 Luzern
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